Wird Tierrecht in Deutschland wirklich gelebt?

Der Tierschutz in Deutschland ist verfassungsrechtlich im Grundgesetz verankert, was einen ethisch motivierten Schutz der Tiere auf höchster Ebene gewährleistet und ihrer Wertschätzung Rechnung trägt. Trotz dieser Verankerung haben Tiere jedoch keinen direkten rechtlichen Anspruch, auf den sie sich individuell berufen könnten. Ihnen werden keine Grundrechte zuerkannt, sondern ihre Interessen sollen durch eine allgemeine staatliche Pflicht geschützt werden, die von allen staatlichen Organen gewährleistet werden muss.

Dieser Unterschied zwischen einem objektiven Tierschutz und einem subjektiven Rechtsanspruch der Tiere wird auch im Bürgerlichen Gesetzbuch deutlich: Tiere gelten nicht als Sachen, können aber rechtlich wie Sachen behandelt werden. Menschen können Tiere besitzen, sie für ihre eigenen Zwecke nutzen und unter bestimmten Bedingungen töten. Obwohl wir wissen, dass Tiere wie Menschen Bedürfnisse haben und leiden können, dürfen sie weiterhin für menschliche Zwecke misshandelt und getötet werden. Das Tierschutzgesetz fordert zwar einen "vernünftigen Grund" für solche Handlungen – das bedeutet, der Nutzen für den Menschen muss den Tierschutz überwiegen. In der Praxis werden jedoch oft auch irrationale Gründe für die Nutzung von Tieren akzeptiert, sei es in der Fleischproduktion oder bei Tierversuchen.

Die Frage, ob Tiere ein Recht auf Leben, Freiheit und körperliche Unversehrtheit haben, bleibt kontrovers. Tiere verdienen ein Leben ohne Leid und Ausbeutung. Sie erleben Emotionen wie Schmerz, Freude, Frustration und Zuneigung ähnlich wie Menschen. Jedes Mal, wenn menschliche Handlungen Auswirkungen auf die Bedürfnisse von Tieren haben, besteht eine moralische Verpflichtung, diese zu berücksichtigen.

Obwohl rechtlich zum Schutz von Tieren verpflichtet, werden ihnen in Deutschland keine grundlegenden Rechte zugestanden. Dies ermöglicht weiterhin die Nutzung von Tieren für menschliche Zwecke wie Nahrungsmittelproduktion oder Forschung, ohne dass Tiere als Rechtssubjekte anerkannt werden. Jahr für Jahr werden in Deutschland allein für die Fleischproduktion etwa 800 Millionen Tiere getötet – oft noch vor Erreichen eines Bruchteils ihrer natürlichen Lebenserwartung. Eine erschreckende Zahl! Dies verdeutlicht den bestehenden Speziesismus in unserer Gesellschaft: Während das Töten eines Hundes oder einer Katze als inakzeptabel und grausam angesehen wird, konsumieren viele Menschen gleichzeitig sehr viel Fleisch. Auch von Jungtieren -
...Kalbsschnitzel...Lammkotlett...Spanferkel.

Zusammenfassend lässt sich festhalten: Tieren werden ihre Rechte im gegenwärtigen "Tierschutz"recht völlig unberechtigterweise vorenthalten und das Wort Tierschutz verliert hier seine Bedeutung. Millionen von Tieren leiden jeden Tag für unseren Genuss und müssen ihr Leben dafür lassen.
 
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